Gewalt und Geschlecht

Männlicher Krieg – weiblicher Frieden? Oder ist das, was als typisch männliches und weibliches (Gewalt-)Verhalten gilt, die Folge von gesellschaftlichen Regeln und Traditionen, die folglich auch veränderbar sind?
So wie der Krieg aus dem Frieden hervorgeht und der Frieden kein gewaltfreier Zustand ist, ist auch die Unterscheidung der Geschlechter nicht so eindeutig, wie die Bezeichnung von der friedfertigen Frau und dem gewalttätigen Mann vermuten lässt.


Essayband und Katalog im Schuber
ISBN 978-3-95498-324-7
88 Euro

Essayband

Herausgeber: Gorch Pieken, ­Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
448 Seiten, 257 meist farb. Abb.
28×21 cm, Festeinband
48 Euro

Katalog

Herausgeber: Gorch Pieken, ­Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
648 Seiten, 910 meist farb. Abb.
28×21 cm, Festeinband
54 Euro

Hat Gewalt ein Geschlecht?

Entsprechen traditionelle Vorstellungen von »männlichem« und »weiblichem« Verhalten und Empfinden tatsächlich der Natur des Menschen? Lässt sich die Komple­xität menschlicher Emotionen im Modell des aggressiven Mannes und der friedfertigen Frau abbilden? Ist Gewalthandeln eher im Wesen des Mannes angelegt, und ist Gewalt vorrangig männlich motiviert? Sind Männer die »vollziehende Gewalt« in einem Gesellschafts- und Partnerschaftssystem, dem eine evolutionäre Arbeits­teilung zugrunde liegt? Oder zer­brechen diese tradierten Ordnungssysteme an der Lebensrealität und den Anforderungen einer mo­­der­­nen Welt?

Sind feste Ge­­schlechterrollen ausschließlich soziale Konstruktionen, die zwischen den Individuen auch ganz anders ausgehandelt werden könnten? Über 40 Autoren unterschied­licher Fachrichtungen haben sich mit ­diesen Fragen beschäftigt. Überraschende Asso­ziationen und Querverweise in die Geschichte der Menschheit erschüttern vermeint­liche Gewissheiten. Überzeugungen werden aufgebaut und wieder eingerissen, Vorstellungen hinterfragt und dekonstruiert: Männer sind dabei keineswegs nur Täter und Frauen keineswegs nur Opfer – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind weitaus spannungsreicher.

Sonderausstellung im MHM

Über 1000 Objekte und Werke – darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen, wissenschaftliche Studien, chirurgische Geräte, Uniformen, Tagebücher, Waffen, Fahrzeuge, Alltagsgegenstände, archäologische Fundstücke, Tondokumente und Filme – zeigen überraschende interdisziplinäre Perspektiven auf und entwerfen ein aufregendes und erkenntnisreiches Panorama zum Spannungsfeld zwischen Gewalt und Geschlecht.

Militärhistorisches Museum Dresden
27. April bis 30. Oktober 2018

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Meike Griese-Storck

Meike Griese-StorckMarketing, Presse